Alexandra Ollmann bietet Bauernhoferlebnispädagogik an. Auf dem Tenwinkelshof lernen Kinder die Tiere kennen. Und bauen Wohnzimmer für Hühner.

Die vier Knirpse haben Spaß. Und: Erik (2 Jahre), Henrik (5), Leonard (3) und Julia (4) kennen sich auf dem Bauernhof bestens aus. Ihr Zuhause ist der Tenwinkelshof. Dort lebt auch Alexandra Ollmann. Die 38-Jährige ist Bauernhoferlebnispädagogin. Und möchte, dass nicht nur ihre eigenen Kinder, Nichten und Neffen wissen, wie eine Kuh aussieht.

Vor etwa zehn Jahren hatte die gelernte Erzieherin ein einschlägiges Erlebnis, als sie mit Kindern in der Kindertagesstätte spielte. Es war ein Spiel, das sich um Tiere drehte. „Zoo- und Haustiere gingen ja noch“, erinnert sich Alexandra Ollmann. Aber bei Nutztieren auf dem Bauernhof wurde die Luft schon dünner.

  • Alexandra Ollmann hat eine Fortbildung bei der Landwirtschaftskammer besucht: Erlebnispädagogik
  • Die 38-Jährige bietet Kurse für Kinder an, in denen die Knirpse die Tiere auf dem Hof kennenlernen
  • Das Angebot wird stetig ausgeweitet, Ideen habe sie viele, sagt Ollmann

Landwirtschaft mehr in die Öffentlichkeit bringen

Zur gleichen Zeit hatte sie in der landwirtschaftlichen Fachpresse gelesen, dass das Interesse groß sei, die Landwirtschaft mehr in die Öffentlichkeit zu bringen. 2008 hatte die Landwirtschaftskammer dann den Kurs „Erlebnispädagogik auf dem Bauernhof“ angeboten. Zwölf Tage über ein Jahr verteilt. Für die Erzieherin kam diese Fortbildung wie gerufen.

„Das war was ganz Neues“, erzählt Alexandra Ollmann. Es gab verschiedene Schwerpunkte, von Eselmassagen über spezielle Arbeit mit Kühen bis hin zum Wohnungsbau für Hasen.

Letzteres mag zunächst sehr speziell klingen. Gerade das Angebot hat Alexandra Ollmann aber in ähnlicher Weise übernommen. In ihren Kinderkursen baut sie mit den jungen Teilnehmern Wohnzimmer für Hühner. Und das kommt gut an. Die Kinder suchen das Material wie Strohhaufen, Stöckchen, Würmer und dergleichen mehr zusammen und schauen nachher, wie das Huhn auf das Wohnangebot reagiert.

Mal sehen, was das Huhn so macht

„Wir beobachten dann, was das Huhn so macht“, sagt die Fachfrau. Dazu gibt’s selbstverständlich Kekse und was zu trinken. „Die Kurse haben immer wieder eine andere Dynamik“, erzählt Ollmann.

Zweieinhalb Stunden dauert ein solches Treffen, am Ende dürfen die Kinder auf dem Hof spielen. „Wichtig ist, dass die Kinder und die Tiere etwas davon haben“, sagt die 38-Jährige.

Sie bietet auch Kinderkurse an, in denen es um Themen wie „von der Kuh zur Butter“ oder „vom Schaf zur Wolle“ geht. Die Schafe auf dem Tenwinkelshof kennen es gut, wenn Kinder sie streicheln. Und die Kühe haben sich womöglich auch daran gewöhnt, dass immer mal wieder Gruppen à zehn Knirpsen im Alter zwischen drei und acht Jahren über den Hof laufen.

„Wir haben immer Ideen“, freut sich Alexandra Ollmann. So gibt es jetzt auch Mitmachabende. Die sind für Erwachsene.

Quelle: NRZ, Sonja Volkmann, 30.07.2017

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